Zuchtbericht 2014
Das Jahr 2014 ist Geschichte und mit ihm ein aus züchterischer Sicht, wiederum sehr Erfolgreiches für unseren SHVD.
Bei den Hannoverschen Schweißhunden sind acht Würfe mit insgesamt 63 Welpen gefallen. Davon wurden 56 (30,26, also in diesem Jahr leicht mehr Rüden) und damit 14 Hunde mehr als 2013, ins Zuchtbuch eingetragen. Von den eingetragenen Welpen waren 42 gestromt und 14 hirschrot mit Maske.
Das Verhältnis von 75 : 25 - gestromt : rot, scheint in den letzten Jahren recht stabil zu sein; trotzdem möchte ich als Zuchtwart dazu aufrufen, neben allen wichtigen Kriterien bei der Zuchtauswahl, wie Leistung, Erbgesundheit, Inzuchtkoeffizient usw., bei den Verpaarungsabsichten die Farbe der Paarungspartner nicht ganz zu vernachlässigen. Die Stromung einzelner Hunde ist z.T. schon sehr dunkel – und schwarz ist beim HS eine Fehlfarbe. Also!! Vergesst mir für die Zukunft die ROTEN nicht !!!
Zu allen Wurfabnahmen vorweg: Es wurden keinerlei Gebissprobleme festgestellt. Die Welpen zeigten durchweg ein sauberes Scherengebiss, keinerlei Zahnstellungs – oder Kieferprobleme.
Es wurden aber 6x leicht offenes Auge beidseitig, 3x leicht offenes Auge links, 5x kleiner weißer Brustfleck sowie 2x Wolfskralle festgestellt. Diese waren ordnungsgemäß entfernt und sind ja, ebenso wie ein kleiner weißer Brustfleck kein Drama.
Während das leicht offene Auge über alle Würfe verteilt auftrat, kamen der weiße Brustfleck sowie die Wolfskrallen in jeweils einem Wurf vor.
Die Durchschnittsgewichte der Welpen am Tag der Wurfabnahme (jeweils ca. zwischen dem 56. bis 60. Lebenstag) lagen in 2014 bei 6,04 kg bei den Rüden und 5,95 kg bei den Hündinnen.
In das Zuchtregister des Vereins wurden im vergangenen Jahr nur 2 Hündinnen eingetragen. Hier eindeutig der Hinweis und die Bitte an unsere Züchter und Welpenkäufer: Wir brauchen durchgehend mehr leistungsstarke Deckrüden !!!
Bitte lasst mehr vorgeprüfte Rüden auf HD röntgen und geht mit ihnen ins Schwarzwildgatter.
Es wurden zwei HS – Zwinger neu geschützt und einer auf den Ehepartner erweitert, also eine Zwingererweiterung vorgenommen.
Zu den einzelnen Zwingeranlagen kann ich nur lobend meine Eindrücke der letzten Jahre wiederholen. Alle TOP. Der HD – Untersuchung haben sich im letzten Jahr, wie im Jahr zuvor, wieder 8 Hunde unterzogen, 3 Rüden und 5 Hündinnen. Alle waren HD – frei ! Aber, das ist bei 42 eingetragenen Welpen in 2013 einfach zu wenig !!!
Das ist nicht einmal ein fünftel unserer Nachkommen. Wir haben aus diesem Grund im März/April d.J. eine „HD – Offensive“ gestartet und allen Züchtern so viel HD –Formulare zugesandt, wie sie in 2013 Welpen gezüchtet haben. Erste Erfolge zeichnen sich ab. Bis zum 25. Mai lagen mir bereits 8 HD –Untersuchungen für 2015 vor – und das erste Halbjahr ist noch gar nicht um. Außerdem möchte ich Sie für einen Züchterwettbewerb begeistern, der schon in diesem Jahr greifen soll. Mit einem Wanderpokal möchten wir jährlich an dieser Stelle, den Züchter und seinen Zwinger auszeichnen, aus dem die meisten HD geröntgten Nachkommen eines Jahrganges stammen. Als zweites Kriterium könnte man das Heranziehen des Verhaltens am Schwarzwild im Gatter der Nachkommen diskutieren.
Zu den Formbewertungen:
Wir haben 2014 anlässlich der Vorprüfungen 17 Hunde formbewertet. 10 Rüden und 7 Hündinnen. Fünf Rüden erhielten den FW „sg“, drei den FW „g“ und zweimal wurde „m“ vergeben. Für den FW „m“ waren in beiden Fällen einseitiger Kryptorchismus verantwortlich.
Die Hündinnen wurden 4x mit „sg“ und 3x mit „m“ bewertet. Hier ließ beim Formwert „m“, die Zuchtordnung für 2x Übermaß und 1x Untermaß leider keine andere Bewertung zu. Sie sagen in diesem Fall nichts über das Exterieur der Hunde aus. Bei den mit „g“ bewerteten Hunden trafen meist zwei kleinere Mängel (wie leicht offenes Auge und leichte Stellungsfehler) zusammen.
Sehr erfreulich ist, dass anlässlich der Vorprüfungen 7 Hunde (2,5) im Alter bis zu 14 Monaten zur Nachzuchtbeurteilung vorgestellt wurden. Das zeigt u.a. deutlich, dass unsere Hunde schon recht zeitig Leistung zeigen können (also nicht so spätreif, wie sehr oft behauptet sind) und damit den Jägern ein langes Hundeleben lang treue Begleiter und Helfer sein können.
Und nun zu unserem Sorgenkind, der BGS-Zucht:
Hier sind im vergangenen Jahr zwei ausgeglichene Würfe mit je 1,5 Welpen im Zwinger „vom Steinfeld“, nach unserem einzigen Deckrüden „Argo“ gefallen. Es wurden also 2,10 Welpen ins Zuchtbuch eingetragen. Alle 12 Welpen waren hirschrot mit Maske, hatten ein tadelloses Welpenscherengebiss und waren mit einem Durchschnittsgewicht von 6,6 kg ausgesprochen munter und agil. Allerdings hatten wir im 2. Wurf 6 Nabelbrüche (= 100 Prozent). Angesichts des ausgesprochen geringen Zuchthundepotentials und der zu geringen Nachkommenschaft, die momentan keinerlei statistische Auswertung zulässt, bitte ich Sie zu akzeptieren, dass ich als Zuchtwart den Sachverhalt zwar besorgt registriere, aber in keiner Weise bewerten möchte. Da können so viele Dinge eine Rolle gespielt haben. 2014 wurden im Zuchtbuch BGS zwei neue Zwinger geschützt und eine Hündin in das Zuchtregister eingetragen.
Erfreulich viele BGS (4,4) wurden zur HD – Untersuchung vorgestellt. Von den vier Rüden war einer HD –frei, 2x wurde HD – Ü und einmal mittlere HD begutachtet. Von den 4 Hündinnen waren 2 HD – frei und 2x wurde HD – Ü testiert. Auch hier gibt es viel zu tun, aber eine rege Beteiligung an den HD – Untersuchungen ist beste Voraussetzung um ein Problem einzukreisen und letztlich zu eliminieren. Auch die Formbewertungen wurden von unseren BGS – Führern rege besucht. 15 Hunde, 4,11 BGS haben daran teilgenommen. Dabei wurden die vier Rüden und 8 weitere Hündinnen mit „sg“ bewertet, drei Hündinnen konnten leider nur mit „m“ bewertet werden. Verantwortlich dafür waren 1x ausgesprochene Fehlfarbe, operierter Nabelbruch, beidseitig schweres Ektropium und schwere Augen – OP. Eine der Sg – Hündinnen präsentierte sich makellos. Leider war sie noch keine 24 Monate alt und ein „V“ konnte deshalb nicht vergeben werden.
Auch in diesem Jahr geht mein ganz persönlicher Dank an all unsere Züchter, ihre Familien sowie unsere Leistungs – und Zuchtrichter. Bitte betrachten sie meine Worte nicht als leere Worthülsen, denn ich weiß sehr wohl wie viele Stunden Freizeit in diese ehrenamtliche Arbeit gesteckt werden müssen, wenn sie Früchte tragen soll.
„Der Lieblingsplatz der Mittelmäßigen ist immer der Mittelpunkt“
Unsere Anforderungen in der Zucht sowie der Leistung belegen, dass dies zu keinem Zeitpunkt in unserer Vereingeschichte bei uns so gewesen ist. Von Beginn an waren unsere Zucht – und Leistungsanforderungen höher, als die vergleichbarer Vereine. Die Einführung des „Verhaltens am Schwarzwild“ zum 01.07. des vergangenen Jahres ist lebendiger und in der kynologischen Fachwelt vielbeachteter Beweis dafür. Vielmehr sind die Gedanken und Werte der Gründungsväter unseres Vereins, wie ein kameradschaftlicher, unelitärer und freundschaftlicher Umgang miteinander, in diesem Jahr eine 25jährige, erfolgreich gelebte Vereinsgeschichte. Mit Sicherheit wesentliche Gründe dafür, dass sich die Mehrheit unserer Mitglieder in unserem Verein so wohl fühlen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Gesundheit, Weidmannsheil und Suchenglück und freue mich auf unsere weitere Zusammenarbeit.
Dagmar Röhler -Scheler