Am 05. und 06. Juli 2014 führte unser Schweißhundeverein Deutschland e.V. seine alljährliche Jahreshauptversammlung durch. Versammlungsort für dieses Jahr war Moritzburg in Sachsen.
Der Samstagvormittag stand ganz im Zeichen der ersten Vorprüfung 2014. Diese Vorprüfung wurde erstmals in der Geschichte unseres Vereins in den Wäldern der Laußnitzer Heide durchgeführt. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim Forstbezirk Dresden für das zur Verfügung gestellte Revier bedanken.
Die Prüfung endete mit guten Ergebnissen. Von den acht angetretenen Gespannen, konnten immerhin sieben Gespanne die überaus anspruchsvollen Fährten meistern. Auch die sehr guten Ergebnisse der Formbewertungen, unterstreichen unseren positiven Zuchterfolg in den letzten zwei Jahren .
Ein sehr gut organisierter Zeitplan ermöglichte ein Treffen der Prüfungs-Gespanne - der Richter und der Korona mit den anderen Mitgliedern unseres Vereins, die sich pünktlich gegen 14 Uhr im Landhof zu Moritzburg eingefunden hatten.
Nach einem Willkommen und ersten Gesprächen, zog eine gutgelaunte Truppe mit ihren von allen Seiten bewunderten Schweißhunden in Richtung Jagd-Schloss zu unserer Pfostenschau.
Bei herrlichem Wetter und eindrucksvoller Kulisse, konnten wir uns über formschöne Hunde freuen. Selbst die Jüngsten, gerade mal 14 Wochen alten Schweißhunde wussten sich gut in Szene zu setzen und waren einfach wunderschön anzuschauen. Überzeugen konnten auch unsere 2 -5 Jährigen Hannoverschen Schweißhunde, von denen in den nächsten Jahren die Zucht unseres Vereins abhängen wird. Sie haben in den letzten Jahren alle ihre Vorprüfungen, einige auch die Hauptprüfung gemeistert. Sie stehen nun im Nachsucheneinsatz und werden bei entsprechender Eignung, sicherlich für den erforderlichen Nachwuchs sorgen. Erfreulich war ebenfalls der Anblick zahlreicher Bayerischer Gebirgsschweißhunde. Gerade bei dieser Rasse wird der Verein in den nächsten Jahren bedeutend zulegen müssen. Einen Teil des zukünftigen Zuchtmaterials dazu, haben wir in Moritzburg gesehen und es waren wirklich sehr formschöne Hunde dabei. Diese Pfostenschau leitete unser langjähriger Prüfungswart und jetzige zweite Vorsitzende Klaus Richter. Nach mehr als 40 Jahren Schweißhundeerfahrung kann man unserem Wdg. Richter beruhigt glauben, wenn er betonte, der SHVD hat in den letzten Jahren sowohl bei der Leistungsfähigkeit aber auch bei den Formwerten unserer Hunde einen sehr großen Schritt nach vorn getan. Lieber Klaus, vielen Dank für deine fachlichen Erläuterungen, sie waren sehr informativ. Liebe Hundeführer vielen Dank an euch, dass ihr trotz der hochsommerlichen Temperaturen an dieser Pfostenschau teilgenommen habt. Was wäre eine Jahreshauptversammlung ohne unsere Hunde.
Nach mehr als einer Stunde präsentieren, zog unsere Versammelte Mannschaft dann durch den Schlossgarten von Moritzburg und viele nutzten die Gelegenheit diese wunderbar angelegte und gepflegte Anlage zu erkunden.
Gegen 16:30 stand als nächster Punkt eine Schlossbesichtigung auf dem Programm. Während in zwei Gruppen durch das Schloss geführt wurde, sorgte draußen ein Gewitterguss für die nötige Abkühlung. Einige Mitglieder zog es zwischenzeitlich auch in das nahegelegene Wildgehege, welches durch seine sehr hohe Vielfalt an Wildtieren weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Den ein und anderen Nachsuchenführer sah man aber auch ganz relax irgendwo zusammen sitzen. So manche Nachsuche der vergangenen Zeit lebte da wohl noch einmal auf.
Pünktlich 19:30Uhr waren alle Mitglieder mit ihren Gästen im Landhof zu Moritzburg anwesend und unsere beiden Vereins- Vorsitzenden eröffneten ein überaus reichhaltiges Buffet. Sehr gut zu tun hatte an diesem Abend einer unserer Gäste, der Büchsenmachermeister Uwe Rosenow. Seine gefertigten Nachsuchengwehre und seine fundierten Kenntnisse wussten durchaus zu überzeugen.
Bei abwechslungsreicher Unterhaltung guter Musik und der ein und anderen Tanzrunde ging dieser ereignisreiche Tag gegen Mitternacht zu Ende.
Am Sonntag den 06. Juli um 9:30 Uhr eröffnete unser Vereinsvorsitzender Franz Sundermann die Jahreshauptversammlung. Sein Bericht spiegelte ein erfolgreiches und durch viel kameradschaftliches Miteinander geprägtes Vereinsleben wieder. Der Schweißhundeverein Deutschland e. V. ist offen für alle Jäger und Jägerinnen die sich der Arbeit mit Schweißhunden verschreiben.
Der Finanzbericht vorgestellt durch unseren ersten Vorsitzenden war nachvollziehbar und offenbarte ein hervorragendes Wirtschaften. Die Kassenprüfung ergab keinerlei Beanstandungen. Vielen Dank von dieser Stelle an Frau Veronika Diffenhard unserem guten Geist in Finanzfragen und Mitgliederverwaltung.
Im Zuchtbericht 2013 zog unsere Zuchtwartin Frau Dagmar Röhler –Scheler wieder eine sehr gute Bilanz bei den Hannoverschen Schweißhunden. Bei einer großartigen Genvielfalt und zahlreichen neuen Zuchthunden werden wir der Jägerschaft auch in Zukunft ausreichend HS zur Verfügung stellen können. Interessanter Weise und nur rein Informativ: Es wird in unserem Verein mit keinen Minusvarianten gezüchtet und bei den Farben haben wir traditionell hirschrot oder hirschrot gestromt. Schwarz sind wenn, allenfalls die Masken. Bei der Rasse Bayerischer Gebirgsschweißhund fielen zwei kopfstarke Würfe, aber die Anzahl von Zuchthunden befriedigt hier in keiner Weise. Es werden hier aber von Seiten der Zuchtleitung Maßnahmen ergriffen, um diesen Zustand in den nächsten Jahren erheblich zu verbessern. Ziel ist es, annähernd so viele BGS wie HS zu züchten. Anzumerken sei für beide Rassen, dass es bei allen abgenommenen Würfen keinerlei gravierende Mängel gab. Im Gegenteil ca.90% der Welpen waren mängelfrei. Unter Mängel sind ein Nabelbruch ein leicht offenes Auge oder auch mal ein Rück-oder Vorbiss zu verstehen. Aus eigenen Erfahrungen wissen wir, das Dagmar bei der Wurfabnahme sehr akribisch ist und auch mal verschwindend Geringes dokumentiert -richtig so ! Der Gesundheitszustand unserer Hunde ist hervorragend und der Zuchtleitung sind keinerlei Probleme mit erblich bedingten Krankheiten bekannt.
Unser Prüfungswart Weidgenosse Dirk Tenzler, stellte in seinem Bericht zunächst den Verlauf der am Vortag gelaufenen Prüfung voran. Ein gutes Ergebnis konnte er auswerten und den Prüflingen unter Beifall ihre Urkunden und Zensurenblätter überreichen. Traditionell hatte der Verein auch wieder Sachpreise für seine erfolgreichen Prüflinge zu vergeben. Danach hob er das abgelaufene Prüfungsjahr heraus und vermeldete das in der Vereinsgeschichte höchste Aufkommen an abgeleisteten Vorprüfungen. Bei den abgegebenen bzw. gerade nicht abgegebenen Nachsuchenstatistiken des abgelaufenen Jagdjahres, musste er jedoch wieder massive Kritik üben. Es waren durchaus auch Nachsuchenführer dabei, welche im hohen zweistelligen Bereich Nachsuchen absolvierten, jedoch keine Statistik abgegeben hatten. Wir werden in der Öffentlichkeit auch und gerade an unseren Taten auf der Wundfährte gemessen. Deswegen gehört eine ordnungsgemäß geführte Jahresstatistik der geführten Einsätze nun mal dazu. Hervorgehoben wurde unter anderen unser Vereinsmitglied Joseph Krings der es im Vergangenen Jahr auf 160 Nachsucheneinsätze brachte. Joseph führt zwei Hannoversche Schweißhunde, den Rüden "Argus von der Perschitz" und die Hündin "Grandel vom Laussnitzer Jägerhof ". Joseph Krings ist in Belgien zu Hause. Er grüßte von dort die Jahreshauptversammlung und wünschte einen guten Verlauf. Auch von dieser Stelle noch einmal Weidmanns-Dank lieber Joseph zu diesem herausragenden Ergebnis. Für das Jahr 2014 werden aller Voraussicht nach sechs! Vorprüfungen stattfinden.
Eine Herausforderung für alle Richter und Richteranwärter. Auch werden wieder Hauptprüfungen bei Drück- Jagden und bei Gelegenheit stattfinden. Einladungen werden den betreffenden HF zeitnah mitgeteilt. Einen Dank verschiedener Forstämter, Verwaltungsjagden und auch Pächtern wurde auf der Hauptversammlung an alle Nachsuchenführer übermittelt, die im abgelaufenen Jahr mit ihren Schweißhunden zur Verfügung standen. Verbunden wurde dieser Dank mit der Hoffnung, dass auch in diesem Jahr wieder mit der Unterstützung durch Hundeführer unseres Vereins gerechnet wird. Es werden in diesem Jahr wieder einige Forstämter hinzukommen, die auf unsere Unterstützung bei ihren Bewegungsjagden zählen. Die im letzten Jahr beschlossenen Veränderungen im Zuchtwesen hinsichtlich geprüfter Schwarzwildschärfe sind bestens angelaufen. Die anwesenden Gattermeister bescheinigten unseren Hunden sehr gute Arbeitsweisen am Schwarzwild. Das ist insoweit interessant und aussagekräftig, weil dieser Personenkreis auch den Überblick über die anderen Schweißhundevereine und ihre vorgestellten Hunde hat und gänzlich unbefangen ist. Es werden weitere Übungs-und Prüfungstage für Schwarzwildgatter geben. Dirk Tenzler wies noch einmal auf die Wichtigkeit zur Wahrnehmung dieser Termine hin.
Es schloss sich ein Bericht unseres zweiten Vorsitzenden Klaus Richter an. Er klärte alle Anwesenden über die Brauchbarkeitsregelungen der einzelnen Bundesländer auf. Er hatte im Vorfeld viele Ministerien angeschrieben und war bemüht klare Rechtsverhältnisse aufzuzeigen. Während wir in den neuen Bundesländern klare Aussagen über die Anerkennung unserer Prüfungsordnung als Brauchbarkeitsprüfung haben, sind in manchen Bundesländern teils positive teils aber auch keine Auskünfte eingegangen. Fakt ist aber, dass in den allermeisten Bundesländern das Ablegen unserer Vorprüfung einschließlich der erforderlichen Fakultativen Fächer zur Brauchbarkeit der Schweißhunde zur Nachsuche auf Schalenwild führt. Klaus Richter betonte, dass der Schweißhundeverein Deutschland e.V. jedem Mitglied juristisch zur Seite stehen wird, sollten sich beim erfolgreichen Bestehen unserer Vorprüfung Widerstände bei der Anerkennung der jagdlichen Brauchbarkeit auftun. Für Regelungen der Revierübergreifenden Nachsuchenführer sind immer landesrechtliche Bestimmungen zu beachten. Es zählt wohl dabei in erster Linie das Gespann, seine Arbeit und die Aktzeptanz innerhalb der ansässigen Jägerschaft. In letzter Zeit sind viele Angestellte von Forstverwaltungen unserem Verein beigetreten und haben ihren Hund von unserem Verein erhalten. Wir sind sehr froh darüber und freuen uns über ihr Vertrauen. Es sind gerade auch die Forstbediensteten die unserem Verein zu noch mehr Repräsentanz und damit Anerkennung führen.
Die Schlussworte zu dieser überaus gelungenen Jahreshauptversammlung sprach unser erster Vorsitzender Franz Sundermann. Er betonte noch einmal den hervorragenden Werdegang des Vereins innerhalb der letzten 5 Jahre. Er dankte allen anwesenden Mitgliedern für ihr Erscheinen und lud alle Mitglieder zur nächsten Jahreshauptversammlung 2015 nach Thüringen ein.
Abschließend möchten wir uns beim Vorstand für das Vertrauen bedanken, welches man uns bei der Beauftragung zur Ausrichtung der JHV 2014 aussprach. Wir haben es gern getan und uns bewusst für Moritzburg entschieden. Wurden gerade hier in den letzten Jahrzehnten etliche Events verschiedener Jagdhunderassen und Jagdvereine abgehalten. Es ist gut, dass auch wir ab dieses Jahr sagen können, der Schweißhundeverein Deutschland e.V. war in Moritzburg. Weiterhin möchten wir uns bei allen Mitgliedern bedanken, welche den Weg, manche von sehr weit her in Kauf genommen und diese Veranstaltung zu der gemacht haben, die sie geworden ist. Dank aber auch an die vielen Mitglieder, die aus verschiedenen Gründen diesen Termin nicht wahrnehmen konnten, aber unserer Veranstaltung alles Gute wünschten. Vielen Dank, an die Gründungsmitglieder die vor mehr als 20 Jahren diesen Verein ins Leben gerufen haben. Wir konnten mit einigen sehr interessante Gespräche führen und teilen ihren Stolz auf das Erreichte.
Auf Wiedersehen in Thüringen
Weidmannsheil
Jana und Mario Hörig